Spanien streitet über die Rettung des Nationalparks Doñana. Der Erdbeeranbau droht das UNESCO-Weltnaturerbe endgültig zu zerstören. Doch den Parteien geht es eher um die bevorstehenden Wahlen, schreibt karinjanker
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Doch in Spanien finden nicht nur bald Kommunalwahlen statt, sondern Ende des Jahres auch die Wahl der Regierung in Madrid. Und so ist der Doñana-Nationalpark ein Streitthema ersten Ranges geworden: Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat am Donnerstag den Nationalpark erneut besucht. Er will das neue Gesetz, sobald es in Andalusien verabschiedet ist, vor das Verfassungsgericht bringen und sagt das nun möglichst oft und möglichst laut.
Sánchez warnt, dass Spanien Strafe zahlen müsse, wenn Andalusien den Plan zur Legalisierung der Anbauflächen umsetze. Regionalpräsident Moreno dagegen spricht davon, dass diese Flächen nicht mit Grund-, sondern mit Oberflächenwasser gegossen würden. Dafür solle ein neuer Stausee entstehen. Augenwischerei, sagt Wasserexpertin Teresa Gil. Moreno verspreche Wasser, das es nicht gebe und das am Ende wieder der Lagune fehle. Für den Nationalpark selbst sei der politische Streit jedenfalls"absolut kontraproduktiv". Das Problem könne nur gelöst werden, wenn Regional- und Zentralregierung zusammenarbeiten. Danach sieht es in Zeiten des Wahlkampfs allerdings nicht aus.
Den Menschen in Deutschland, die in diesen Wochen zwar Lust auf Erdbeeren haben, aber kein Interesse daran, indirekt an der Zerstörung der Doñana mitzuwirken, rät sie,"weniger Erdbeeren" zu kaufen und auf die Qualität zu achten. Wobei das Bio-Label falsche Sicherheit verspreche: Es gebe Fälle, wo auch das Wasser für Bio-Erdbeeren aus illegalen Brunnen stammte.
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