Neue Situation in der Ukraine: Satellitenbilder zeigen entleerten Kachowka-Stausee
gehen davon aus, dass die im Becken gespeicherte Wassermenge für "mehrere Monate" zur Kühlung ausreichen sollte. Alle Hoffnungen ruhen allerdings darauf, dass der Damm des Speicherbeckens nicht beschädigt wird - und dass das Atomraftwerk in den kommenden Monaten nicht ins Kreuzfeuer gerät.
Das steht jedoch durchaus zu befürchten: Vor dem Dammbruch war der Stausee an dieser Stelle zwischen fünf und zehn Kilometer breit. Auf dem Südufer steht seit den ersten Kriegswochen russisches Militär, das dort unter anderem auch das Gelände des Atomkraftwerks kontrolliert. Die nächstgelegenen ukrainischen Positionen befinden sich bisher auf dem Nordufer östlich von Nikopol.
Der Dammbruch gefährdet nicht nur die Kühlwasserversorgung des Atomkraftwerks am Südufer des Stausees. Die Katastrophe verändert auch die militärische Lage: Im weiteren Verlauf des Krieges könnte durch das entstandene Terrain ein neues Operationsgebiet in der ungedeckten Flanke der russischen Armee entstehen.
Das Südufer am Kachowka-Stausee war Berichten zufolge bisher vergleichsweise schwach befestigt. Bisher musste das russische Militär hier nur Überfälle ukrainischer Kommando-Einheiten mit Booten fürchten. Nach dem Dammbruch wirkt der zunehmend breiter werdende Uferstreifen wie entblößt. Um diesen Bereich zu sichern, müssten die Russen weitere Truppenkontingente in einen bisher weitgehend ruhigen Frontabschnitt verlegen.
Die jüngsten Aufnahmen aus der Region stammen vom europäischen Erdbeobachtungssatelliten Sentinel 2 und wurden am 13. Juni aufgenommen: Die AKW-Anlagen bei Enerhodar liegen hier rechts unten im Bild und sind teils von Wolken verdeckt. Das Vergleichsfoto ist dagegen vom 5. Juni: Zu sehen ist also die Situation am Stausee unmittelbar vor dem Dammbruch.Der Dammbruch enthüllt Gelände, das fast siebzig Jahre lang unter Wasser stand.
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