70. Geburtstag des Schriftstellers: Ralf Rothmann: 'Meine Mutter war eine kaltherzige, hart prügelnde und schwer trinkende Frau' (sternPLUS)
spricht er über sein neues Buch, seine raue Kindheit im Ruhrgebiet der 60er Jahre – und darüber, wie er erst durchs Schreiben lernte, seine Mutter zu lieben.
Was auch gedeutet werden kann als: Herr Rothmann, Sie sind alt geworden. Überlegen Sie mal ernsthaft, was mit Ihrem literarischen Erbe geschehen soll. Sie schildern unter anderem die Überführung eines BMW von Essen nach Teheran in den 1970er Jahren. Fünf Tage waren Sie unterwegs, haben Österreich, Jugoslawien, Bulgarien,und die Türkei durchquert und haben schließlich 600 Mark Lohn bekommen. Die Reisenotizen dazu sind bildstark und kraftvoll, ein wahres Roadmovie.
Ich plane gar nichts, habe aber stets so eine vage Vision und meistens auch das Schlussbild vor Augen, die letzte Szene einer Geschichte. Das hilft enorm, trägt mich oft durch den gesamten Text. Ansonsten fange ich mit dem ersten Satz an und höre mit dem letzten auf.Es macht Arbeit, und das muss es ja auch, wenn man sich aus den persönlichen und ästhetischen Konventionen befreien will. Aber es ist keine Qual für mich, ich bin kein Masochist. Es ist eine Freude.
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