Der Protest in Israel hat an Breite gewonnen - der von der Regierung inszenierte Angriff auf die Demokratie zeigt Wirkung, berichtet Peter Münch
Was"Tag der Störung" konkret bedeutet, lässt sich zum Beispiel inauf der vielspurigen Kaplan Straße beobachten, die in den vergangenen Wochen zu einer Heimstatt des Protests geworden ist. Ein langer Zug von Demonstranten wälzt sich über den Asphalt, Junge und Alte, viele mit israelischen Fahnen. An den großen Kreuzungen kommt die Menge zum Stehen und bringt für eine Weile den Verkehr zum Stillstand.
Demonstriert wird dabei auch, welche Breite der Protest gewonnen hat in wenigen Wochen und wie gefährlich die deutlich zutage tretende Spaltung des Landes ist. Der von der Regierung inszenierte Angriff auf die Demokratie zeigt schon Folgen für die Wirtschaft und die Währung, der Schekel verliert an Wert. Der Generalstabschef der Armee sorgt sich zudem bereits um die Sicherheit des Landes angesichts der zahlreichen Aufrufe, keinen Reservedienst mehr in der Armee zu leisten.
Die Regierung behält dennoch ihre Linie bei, die Demonstranten pauschal als"Anarchisten" zu verdammen. Auf die Aktionen am"Tag der Störung" reagiert Premier Netanjahu mit der Erklärung:"Das Recht zum Protest ist kein Recht zur Anarchie".
Ben-Gvior war schon in den vergangenen Wochen damit aufgefallen, dass er der ihm unterstellten Polizei öffentlich ein zu lasches Vorgehen gegen die Demonstranten vorgeworfen hatte. Zumindest in Tel Aviv kann davon an diesem Tag keine Rede sein, die Auseinandersetzungen werden mit aller Härte geführt, und die Kunde davon dringt bald schon auch hoch nach Jerusalem ins Parlament.
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