Wir haben mit Bully Herbig, Elyas M'Barek und Jonas Nay gesprochen...
Claas Relotius legte als Autor und Journalist einen kometenhaften Aufstieg hin, der in der deutschen Medienlandschaft seinesgleichen suchte, stürzte selbige dann allerdings in eine ihrer größten Krisen. Nachdem sein Kollege Juan Moreno auf Ungereimtheiten in den Geschichten des vermeintlichen Wunderknaben gestoßen war, wollte dem frei beschäftigen Familienvater zunächst niemand glauben.
Beide Filmemacher schaffen es, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren und ihre jeweiligen Vorlagen so zu komprimieren, dass am Ende ein straffer Kinofilm als Ergebnis herauskommt, der vor allem als solcher funktioniert und schlichtweg unterhält.dauert kaum länger als ein „Tatort“ und fungiert als wohltuende Antithese zu den teils immer aufgeblähteren Epen, bei deren Sichtung einem irgendwann zwangsläufig die Augenlider schwer werden.
Michael Herbig und Drehbuchautor Hermann Florin tappen glücklicherweise nicht in die Falle, die filmische Aufarbeitung des Fälschungsskandals möglichst akkurat nacherzählen zu wollen und begnügen sich damit, selbst eine Variation der Ereignisse auf die Leinwand zu hieven. Dieser Trick geht dann auch auf allen Ebenen vollends auf.
Neben den herrlich schmierig dargestellten Pressechefs fügen sich beide Schauspieler ganz hervorragend in ein buntes Potpourri ein, das als Summe seiner einzelnen Teile einfach nur ganz großes Kino ergibt. Selbst der famose Gastauftritt von Kurt Krömer ist niemals Selbstzweck, sondern stellt sich ganz in den Dienst der Geschichte. Bleibt also nur zu hoffen, dass Bully Herbig bald sein Biopic über Siegfried und Roy auf die Leinwand bringen darf.
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