Chinesischer Banker verschwunden: Wo steckt Bao Fan?
Erst konzentrierten sich die Maßnahmen auf Chinas Staatskonzerne, Verwaltungschefs und die Armee. Später gerieten dann der Finanzsektor und die Tech-Giganten in den Fokus - in diesen Zusammenhang gehören etwa die Verhaftungen von Hedgefonds-Milliardär "Big Xu" und vom chinesisch-kanadischen Geschäftsmann Xiao Jianhua. Deren Verhaftungen waren filmreif: Die Polizei nahm "Big Xu" fest, als er im Auto auf dem Weg zu seiner Großmutter war.
Doch das war nichts gegen die Verhaftung von Xiao Jianhua. Er wurde in Hongkong aus einem Luxushotel abgeführt - den Bildern einer Überwachungskamera zufolge mit einer Decke oder einem Laken über dem Kopf in einem Rollstuhl sitzend. Und das, obwohl der damals 44-jährige Milliardär bis dahin stets ohne Rollstuhl unterwegs gewesen war. Er wurde im August vergangenen Jahres wegen Korruption zu 13 Jahren Haft verurteilt.
Im Visier der Staatsführung standen vor allem Konglomerate wie Xiaos Tomorrow Group, die in zahlreichen Geschäftsfeldern von Banken bis Rohstoffen unterwegs war. Im vergangenen Sommer teilten die Behörden mit, Tomorrow werde "umstrukturiert", die übernahmen die Kontrolle über neun Tochterfirmen. Offenbar war das undurchsichtige Firmengeflecht so groß geworden, dass die Regierung in ihm eine Gefahr für die Finanzstabilität der Volksrepublik sah.
Das vom nun verschwundenen Bao geführte Unternehmen teilte mit, bisher deute nichts darauf hin, dass seine Abwesenheit in Verbindung mit den Geschäften der Firma stehe. Im vergangenen Herbst war der Präsident des Unternehmens, Cong Lin, in Gewahrsam genommen worden. Laut dem Magazin "Caixin" wird gegen ihn ermittelt - im Zusammenhang mit seiner früheren Tätigkeit für den Finanzleasing-Arm der staatlichen Industrial and Commercial Bank .
Am Freitagmorgen versuchte der Investmentbankchef von Renaissance, die Lage zu beruhigen. "Guten Morgen Ich denke, jeder hatte eine schlaflose Nacht", schrieb er in einer Rundmail an die Mitarbeiter, die der "Financial Times" vorliegt. Er forderte die Belegschaft auf, Gerüchten nicht zu glauben. "In solch einem kritischen Moment" müsse jeder Vertrauen in die Firma und die Geschäftsführung haben.
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