Der Fokus auf Risiken und Nebenwirkungen kann Patienten erst recht krank machen. Placebo-Forscher wollen zeigen, wie stark eine positive Kommunikation den Erfolg von Therapien steigern kann.
Essen - Müdigkeit, Herzrasen, Atemnot - wenn man im Beipackzettel eines Medikaments die Liste der möglichen Nebenwirkungen durchliest, kann einem ganz anders werden. Vor einer Operation das gleiche - der Arzt kommt zum Aufklärungsgespräch und erzählt vor allem, was alles schief gehen kann. Das Problem dabei: Bei vielen Patienten kreisen die Gedanken dann nur noch um Komplikationen und Nebenwirkungen, und prompt treten sie auch auf.
Nocebo-Effekt nennt die Medizin das - ein negativer Placebo-Effekt. Gemeint sind dabei positive oder negative Veränderungen des Gesundheitszustands, die nicht auf die eigentliche Wirkung von Medikamenten oder Operationen zurückzuführen sind.Die Auswirkungen dieser Effekte sind offensichtlich viel größer als lange gedacht, sagen Experten, die sich zum größten internationalen Kongress zur Placebo-Forschung im Ruhrgebiet getroffen haben.
Dass Aufklärungsgespräche vor Operationen und die Beipackzettel von Medikamenten den Fokus vor allem auf die Risiken richten, sei deshalb nicht unproblematisch, findet Bingel. „Im Beipackzettel steht auf drei Seiten kurz gefasst "Tod und Verderben". Aber da steht überhaupt nicht, welcher Therapieeffekt in Ihrer speziellen Situation erreicht werden soll“, sagt die Placebo-Spezialistin.
Auf Basis der Placebo-Forschung könnten Ärzte inzwischen geschult werden, wie sie mit einer empathischen Haltung und einer positiven Kommunikation eine Behandlung unterstützen, sagt Andrea Evers, Professorin für Psychologie an der Universität Leiden in den Niederlanden. „Man kann lernen, auch mit wenig Zeit die Placebo- und Nocebo-Effekte zu berücksichtigen“, sagt sie.
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