Donald Trumps Kandidaten wollten das Land bei den Midterms mit einer roten Welle überrollen. Dieses Ziel haben sie verfehlt. Doch ihr Einfluss im Kongress könnte zunächst zunehmen, schreibt fabian_fellmann
Lauren Boebert bangt auch vier Tage nach der Wahl noch um ihren Sitz im US-Repräsentantenhaus, und das sagt eine ganze Menge über die Midterms vom Dienstag aus. Die Waffennärrin aus Colorado gilt als eine der verrücktesten Abgeordneten im Trump-Lager. Dass sie 2020 ihre Wahl bequem schaffte, wurde als Zeichen für die Stärke von Trumps Maga-Bewegung gelesen.
Diesmal führt Boebert der Nation vor Augen, wie viel Anziehungskraft Maga in der Zwischenzeit verloren hat, warum die erwartete rote Welle ausgeblieben ist. Seit Dienstag liefert sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Adam Frisch, dem Kandidaten der Demokraten, und das in einem Distrikt, in dem die Mehrheit der Wähler eigentlich den Republikanern zuneigt.
Weil die Resultate aus den Städten zuerst eintrafen, ging Frisch schnell in Führung, die Boebert im Verlauf der nächsten Tage mit den Stimmen vom Land langsam ausglich. Am Freitag lag Boebert mit 162'040 Stimmen in Führung gegen Frisch, doch ihr Vorsprung betrug nur knapp mehr als 1000 oder 0,3 Prozenten der Stimmen. Wem die noch nicht ausgezählten Wahlzettel, es sollen weniger als 1 Prozent sein, über die Ziellinie verhelfen werden, ist offen.
Boebert ist nicht allein mit ihren Schwierigkeiten. Während prominente Trump-Sprachrohre wie Marjorie Taylor Greene in Georgia und Matt Gaetz in Florida auch diesmal gute Resultate erzielten, fällt die Gesamtbilanz der Maga-Kandidaten sehr gemischt aus. In republikanisch dominierten Distrikten des Landes setzten sich die meisten von ihnen am Dienstag problemlos durch.
In demokratischen Gegenden blieben die Maga-Vertreter sogar komplett chancenlos, obwohl einer ganzen Reihe von ihnen Überraschungssiege zugetraut wurden. Die einzige Ausnahme ist Neil Parrott, der in Maryland möglicherweise noch einen Sitz holen wird, was aber allein mit der Neueinteilung seines Distrikts zu erklären ist.
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