Es klingt wie ein schlechter Scherz zum Karnevals-Auftakt. Tausende Bundeswehrsoldaten erhielten Dienstkleidung in der Größe SS! Also ausgerechnet mit den beiden Buchstaben, die als Symbol für die schlimmsten Kriegsverbrechen der Nazis im Zweiten Weltkrieg stehen.
Wurden die Tarnklamotten in Größe SS bestellt oder falsch geliefert? Unklar. Fakt ist: Ausbaden müssen die Kleider-Panne die Soldaten.
So steht in einem „Entscheid“ des Verteidigungsministeriums von Christine Lambrecht , der BILD vorliegt: Die Soldaten sollen eigenhändig Etiketten aus ihrer Dienstkleidung entfernen – weil dort „für die Größe S-Short als Abkürzung ‚SS‘ verwendet wurde“. Demnach sollen „betroffene Soldat:innen“ die Etiketten entweder „komplett abschneiden“ oder – falls wichtige Angaben auf dem Etikett stehen – „lediglich die Größenbezeichnung ausschneiden“.Der Fall erinnert an eine Bundeswehr-Posse im Sommer 2017. Damals hatte der „Traditionserlass“ der Bundeswehr dazu geführt, dass an der Hamburger Bundeswehrhochschule ein Foto des Namensgebers in Wehrmachtsuniform kurzzeitig abgehängt wurde.
Besonders peinlich: Ministerin Lambrecht hatte erst im Sommer die Beschaffung der betroffenen Jacken und Hosen in gewaltiger Stückzahl geordert: 313.000 „Kampfbekleidungssätze Streitkräfte“ wurden bestellt, dazu Hunderttausende Helme und Schlafsäcke. Gesamtpreis: 2,3 Milliarden Euro! Ein Mitglied des Verteidigungsausschusses zu BILD: „Man muss sich schon fragen, warum solche Zufälle immer nur bei der Bundeswehr vorkommen. Gut, dass die Ministerin das beendet – aber bitte nicht übertreiben und endlich ran an die wichtigen Aufgaben wie Rüstung und Modernisierung.“
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