Anhänger*innen von Ex-Präsident Jair Bolsonaro haben Regierungsgebäude und den Obersten Gerichtshof verwüstet. Bolsonaro äußerte sich auf Twitter. Ein Text von niklas_franzen
RIO DE JANEIRO taz | Anhänger*innen von Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro haben am Sonntagnachmittag die Hauptstadt Brasília in ein stundenlanges Chaos versetzt. Hunderte Demonstrant*innen stürmten das Kongressgebäude, den Obersten Gerichtshof und den Präsidentenpalast. Später kletterten sie im Plenarsaal des Senats auf Tische und Bänke.
Die Bilder aus Brasiliens Hauptstadt erwecken Erinnerungen an den Sturm aufs Kapitol vom 6. Januar 2021 in den USA. Damals versetzten völlig radikalisierte Anhänger*innen von Ex-Präsident Donald Trump die US-amerikanische Hauptstadt Washington in Angst und Schrecken. Bolsonaro verurteilt Überfälle Die Angreifer*innen stürmten auch den Regierungssitz Palácio do Planalto, den offiziellen Arbeitsplatz des Staatsoberhaupts. Präsident Lula befand sich zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht in dem Gebäude, er war auf Dienstreise im Bundesstaat São Paulo. Der ehemalige Gewerkschafter bezeichnete die Angriffe in einer Stellungnahme als „Barbarei“ und nannte die Eindringlinge „Faschisten“.
Bolsonaro hat seine Wahlniederlage bisher nicht anerkannt. Er befindet sich derzeit in den USA und nahm – entgegen den Gepflogenheiten – nicht an der Amtsübergabe Lulas teil. Vor seinem Abflug rief er zum Widerstand gegen die Lula-Regierung auf. Während seiner Amtszeit attackierte er immer wieder die demokratischen Institutionen, beschimpfte Journalist*innen und verherrlichte die Verbrechen der Militärdiktatur.
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