Studie zum Omikron-Ursprung: Entwicklung wurde schlichtweg übersehen Coronavirus Omikron
Auf das ursprüngliche Coronavirus folgten Alpha, Beta, Gamma und Delta als Varianten mit hoher Übertragbarkeit. Alle paar Monate kam eine neue, teils bald darauf dominierende Variante auf. Bis Ende 2021 Omikron erschien – und blieb. Einer im Fachmagazin "Science" veröffentlichten Studie der Charité Berlin zufolge gab es Omikron-Vorläufer auf dem afrikanischen Kontinent schon deutlich vor dem ersten Nachweis im November 2021.
Omikron besaß im Vergleich zum ursprünglichen Sars-CoV-2 aus Wuhan eine ungewöhnlich hohe Zahl von etwa 30 Aminosäure-Änderungen allein im Spike-Protein. Die Vielzahl an Erbgutveränderungen brachte Experten zu der Annahme, die Variante habe sich womöglich in einem Menschen mit HIV oder einer anderen Form von Immunschwäche entwickelt.
Die Idee hinter der Immunschwäche-Hypothese: In Menschen mit geschwächtem Immunsystem könnte sich Sars-CoV-2 über viele Monate vermehrt und Stück für Stück verändert haben, ohne je vom Immunsystem ausgeschaltet zu werden. Viele HIV-Patienten würden in Afrika nicht ausreichend therapiert, weshalb ihr Immunsystem deutlich geschwächt sei, hatten Experten erläutert.
Zusätzlich wurde bei rund 670 Proben das virale Erbgut entschlüsselt. Dabei wurden mehrere Viren gefunden, die Ähnlichkeiten mit Omikron aufwiesen, aber eben nicht identisch waren. "Unsere Daten zeigen, dass Omikron verschiedene Vorläufer hatte, die sich miteinander mischten und zur selben Zeit und über Monate hinweg in Afrika zirkulierten", erklärt Drexler. "Das deutet auf eine graduelle Evolution der BA.
Aus den Daten folgern die Forscher um Drexler zudem, dass Omikron zuerst in Südafrika das Infektionsgeschehen dominierte und sich dann innerhalb weniger Wochen von Süd nach Nord über den afrikanischen Kontinent ausbreitete.
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