Stefan Bradl hat als Ersatzfahrer für den verletzten Marc Márquez nicht nur gute Ergebnisse erzielt, sondern auch die Honda RC213V verbessert. Dies führte zu Diskussionen über Wettbewerbsverzerrung und einen Vorteil für Honda.
Der deutsche Honda-MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl hat 2020 als Ersatzfahrer den verletzten Weltmeister Marc Márquez im Repsol-Honda-Team bei nicht weniger bei 12 von 14 Rennen vertreten. Er hat dadurch im Oktober und November nicht nur selbst zwei Top-Ten-Ergebnisse erreicht, sondern auch die Honda RC213V wieder schlagkräftig gemacht.
Gleichzeitig durfte Stefan Bradl in seiner Eigenschaft als HRC-Testfahrer auch beim Portimão-Test mit seiner RC213V fahren, was sonst auf dieser neuen GP-Piste nur den Testfahrern Michele Pirro , Dani Pedrosa , Sylvain Guintoli , Lorenzo , Lorenzo Savadori sowie dem Concession-Team von Aprilia erlaubt war. Im Rennen glänzte er dann mit dem starken siebten Platz.
«Honda hat durch Testfahrer Stefan Bradl letztes Jahr sicher einen Vorteil gehabt», hält KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer fest. «HRC hat als Weltmeister-Team dadurch Testmöglichkeiten gehabt wie sonst nur ein Concession-Team. Das war unfair gegenüber den anderen Herstellern. Deshalb werden wir darüber diskutieren, dass ein Testfahrer künftig maximal drei- oder viermal im Jahr als Ersatzfahrer einspringen darf.
Was die gegnerischen Teams ärgert: Honda hat offenbar schon im August 2020 gewusst, dass Marc Márquez für den Rest des Jahres kein Rennen mehr bestreiten kann. Man hatte die erste Knochentransplantation von Anfang August verschwiegen und auch die Infektion. Offiziell war Stefan Bradl als Ersatzfahrer immer nur von Wochenende zu Wochenende neu aufgeboten worden.
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