Der Grünen-Spitzenpolitiker Tarek Al-Wazir und der Klimaaktivist Lars Werner haben sich in einem Streitgespräch mit dem „Spiegel“ über die Proteste der „Letzten Generation“ und die Zukunft der Klimapolitik ausgetauscht. Übereinstimmungen? Weitgehend Fehlanzeige.
Al-Wazir betonte, dass er die Klimaschutzziele der Bewegung zwar als legitim ansieht, stellte aber auch klar: „Im Laufe von 34 Jahren in der Politik habe ich gelernt, dass es nicht reicht, das Gute nur zu wollen. Man muss dafür auch Mehrheiten finden.“
Er verwies auf die politischen Konsequenzen solcher Protestaktionen, unter anderem auf den gescheiterten Berliner Volksentscheid für ehrgeizigere Klimaziele, und machte hierfür zum Teil die Proteste der Letzten Generation verantwortlich. „Dass aber fast genauso viele Menschen bewusst mit Nein gestimmt haben, obwohl es gar keine Gegenkampagne gab, geht zu einem guten Teil auf euer Konto.“
Werner hingegen argumentierte: „Je mehr Angst die Menschen vor etwas haben, desto eher sind sie bereit zu handeln. Aber wir machen keine Angst. Wir konfrontieren mit der Realität.“ Eine sehr spezielle Sichtweise!Unterdessen zeigen aktuelle Recherchen der, wie international die „Letzte Generation“ aufgestellt ist. Der deutsche Führungszirkel, bestehend aus sechs Personen, sei demnach nur ein Teil des Gesamtbildes. Die internationale Vernetzung spiele eine ebenso bedeutende Rolle.
Das internationale Netzwerk, dem die „Letzte Generation“ angehört, nennt sich A22. Es besteht aus elf Klimagruppen, die im April 2022 in verschiedenen Ländern gegründet wurden und ähnliche Aktionsformen verwenden. Eine zentrale Figur dieses Netzwerks ist laut „Welt am Sonntag“ der umstrittene Aktivist Roger Hallam, Mitbegründer der britischen Gruppe „Extinction Rebellion“. Er prägte die Strategie, die von allen Gruppen des A22-Netzwerkes angewendet wird.
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