Der größte SPD-Landesverband steckt in seiner größten Krise. In NRW bemüht man sich um Erneuerung – und schwelgt in Erinnerungen.
MÜNSTER taz | Lars Klingbeil ist erleichtert. „Das tut gut“, sagt der SPD-Bundeschef auf dem Parteitag der NRW-Sozialdemokraten am Samstag in Münster. Gerade hat der größte Landesverband seiner Partei zwei neue Vorsitzende gewählt – nach fünf Monaten Provisorium: Sarah Philipp aus Duisburg und den Ostwestfalen Achim Post. Die Zustimmung ist hoch: Philipp erhält 87,5 Prozent, Post 92 Prozent.
Für wen machen wir Politik? Achim Post, 64 Jahre alt und Bundestagsabgeordneter für Minden/Lübbecke, wirkt routinierter. Er ist Mitglied im wirtschaftsfreundlichen Seeheimer Kreis, gilt aber als Vermittler zwischen den Parteiflügeln. Auf der Bühne kommt der erfahrene Haushaltspolitiker in ihm nach vorne. Etwas technokratisch spricht Post über die „Einnahmeseite“ der Staatsfinanzen und fordert mehr Geld für Gesundheit.
„Ich glaube, dass Jochen Ott die schwarz-grüne Landesregierung gut konfrontieren kann“, sagt Wiebke Esdar, Vorsitzende der NRW-SPD-Landesgruppe im Bundestag, über ihren Parteigenossen. Anders als Philipp teilt Ott gerne aus. Auf Social Media streitet er sich mit Journalist:innen, seine Gegner kriegen deftige Sprüche ab.
„Wir müssen die Leute wieder mit Ideen überzeugen“, sagt Wiebke Esdar. Dabei helfen soll ein Papier über das Grundsätzliche: „Die neue SPD im Westen“. Als Zielgruppe macht die NRW-SPD darin eine „arbeitende Mitte“ aus, deren Themen am „Abendbrottisch“ die Partei bedienen will. „Im Mittelpunkt steht die Sicherheit – die äußere, die innere und vor allem die soziale“, sagt Wiebke Esdar.
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