Immer wieder meldet die Polizei Vermisste. Hier kommt ein Überblick, wie viele es in Berlin und in Brandenburg tatsächlich sind.
Die mexikanische Studentin María Fernanda wird seit Tagen in Berlin gesucht - von der Polizei und zusätzlich von Hunderten Freiwilligen. Eine Geschichte über lateinamerikanische Solidarität - und Misstrauen gegenüber dem Staat.
"Erwachsene, die im Vollbesitz ihrer geistigen und körperlichen Kräfte sind, haben das Recht, ihren Aufenthaltsort frei zu wählen, auch ohne diesen Angehörigen oder Freunden mitzuteilen." So steht es auf der. Das heißt auch, wenn eine als vermisst gemeldete erwachsene Person gefunden wird, darf die Polizei dies gegen ihren Willen niemandem mitteilen. Kurz gefasst: Wer abtauchen will, darf das tun.
Die Polizei leitet nur Fahndungen ein, wenn eine sogenannte "Gefahr für Leib oder Leben" bestehen könnte. Dazu zählt zum Beispiel ein kritischer psychischer Zustand, Selbstmordabsichten, sowie Hilflosigkeit - zum Beispiel bei Krankheiten wie Demenz.Bei Minderjährigen sieht das anders aus: Bei ihnen geht die Polizei grundsätzlich von einer Gefahr für Leib oder Leben aus und leitet nach der Vermisstenmeldung Fahndungen ein.
Eine Sprecherin der Polizei sagt dem rbb am Montag, dass jeder Fall höchst indivduell betrachtet wird: Wenn ein Kind vermisst wird, leitet die Polizei andere Maßnahmen ein, als wenn ein Teenager, der schon häufiger ausgebüchst sei, als vermisst gemeldet wird.Von den im vergangenen Jahr 11.452 Personen als vermisst Gemeldeten in Berlin wurden 11.266 Fälle geklärt. Das ergibt eine Aufklärungsquote von 98 Prozent.
Die Berliner Polizei berichtet, dass Vermisstenmeldungen in den meisten Fällen von Familienangehörigen eingehen, allerdings auch des Öfteren eingehen, weil Personen über einen "längeren Zeitraum unentschuldigt nicht zur Arbeit erscheinen".
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