Im Freistaat Bayern ist der AStA seit rund 50 Jahren verboten. In München kämpfen Studierende nun um eine Repolitisierung der Uni.
1973 gehörten Studierendenproteste in Bayern zur Tagesordnung. Davon ist heute kaum etwas zu spüren Foto: Heinz Gebhardt/imago
Doch was die Aktion von Besetzungen, die an diesem Tag anderswo stattfinden, unterscheidet, ist die Forderung nach einer „Repolitisierung der Unis“. Die seien in Bayern nämlich „weitgehend entpolitisierte Orte“. Das liegt vor allem daran, dass es, anders als in anderen Bundesländern, keine verfasste Studierendenschaft gibt.
Was das konkret bedeutet, zeigt sich auch an der LMU: Das Referat gegen Faschismus , das sich als Anlaufpunkt für linke Studis an Bayerns größter Uni versteht, versuchte zuletzt erfolglos eine Veranstaltung zur sozialen Lage von Studierenden zu organisieren. Dafür Räume der LMU zu nutzen, ist quasi unmöglich. Allgemeinpolitische Veranstaltungen sind durch einen Beschluss des Präsidiums grundsätzlich untersagt.
Als das RegeFa 2022 neu gegründet wurde, gab es strenge Vorgaben. „Antifaschismus“ dürfe im Titel nicht mehr vorkommen. Zu nah sei die Bezeichnung an „der“ Antifa. Auch Fahnen oder schwarz-rote Symbolik im Logo sind tabu – Anordnung des Konvents. Die Mannschaftswägen sind schon vor Ort Das weitere Programm für die Besetzung wird vorgestellt. Verschiedene Vorträge sind geplant. In einer offenen Diskussionsrunde soll besprochen werden, wie die Uni demokratischer gestaltet werden kann. Als die gerade läuft, betritt Christoph Mülke, Vizepräsident der LMU, den Hörsaal und verkündet, dass eine Unterbrechung der Lehre durch die Aktion nicht geduldet werde.
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