Nach kontroversen Debatten wird eine längere Nutzung des Kunst- und Kreativhauses Rechenzentrum neben dem wiederaufgebauten Garnisonkirchenturm in Potsdam bis Ende Januar 2026 möglich. Das teilten die Stiftung der Garnisonkirche Potsdam und die Stadt nach einer Sitzung am Montagabend mit. Voraussetzung für eine weitere temporäre Nutzung ist laut Stadt ein besserer Brandschutz am Rechenzentrum. Denn im kommenden Jahr soll der wieder errichtete Turm der Garnisonkirche - mit Aussichtsplattform und Ausstellung - direkt daneben eröffnet werden. Bislang war eine Nutzung des Rechenzentrums, das nur etwa rund zwei Meter entfernt vom Kirchturm steht, bis Ende 2023 vereinbart.
Die Stiftung teilte mit, es sei mit der Eigentümerin des Rechenzentrums, Pro Potsdam, und der Stadtverwaltung Einigkeit erzielt worden, dass die Eröffnung des Turms durch die geplante temporäre weitere Nutzung des Rechenzentrums bis 31. Januar 2026 nicht gefährdet werden dürfe.
„Es müssen diejenigen Räume, die im Rechenzentrum direkt an den Turm der Garnisonkirche angrenzen, von Brandlasten befreit und mit Brandschutztüren versehen werden“, kündigte die Stadtverwaltung an. 17 Räume könnten daher nicht mehr genutzt werden. Hintergrund sei der nur sehr geringe Abstand beider Gebäude, der „zu einem bauordnungsrechtlich unzulässigen Zustand führt und daher baurechtlich nur geduldet wird“.
Die Nutzung des Kunst- und Kreativhauses Rechenzentrums solle solange möglich sein bis ein Ersatzquartier geschaffen ist, hieß es. Eine neue Genehmigung für die weitere Nutzung des Rechenzentrums steht noch aus. Eine Initiative und vor allem Unterstützer aus der Kultur hatten sich in einem öffentlichen Aufruf im April für den Erhalt des Rechenzentrums stark gemacht.
Die Garnisonkirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und 1968 auf Geheiß der DDR-Führung gesprengt. Gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche wenden sich mehrere Initiativen, darunter auch christliche. Die Gegner sehen in dem historischen Bau ein Symbol des Militarismus und einen Treffpunkt rechtsnationaler Bewegungen in den 1920er und 1930er Jahren.
Der Turm an der Breiten Straße in Potsdam soll eine Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe bieten, wie die Stiftung mitteilte. In einer Etage soll die Ausstellung „Glaube, Macht und Militär“ zu sehen sein. Das Rechenzentrum ist ein in der DDR errichtetes, früheres Verwaltungsgebäude und wird inzwischen als Ort für Künstlerinnen und Künstler mit Ateliers, Studios und Büros genutzt sowie für Kulturveranstaltungen.
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