„King Of A Land“ heißt das neue Album des britischen Sängers, das er als Mosaik seines Lebens beschreibt. Es klingt ein bisschen so, als sei es vor einem halben Jahrhundert geschrieben worden.
Foto: dpa/Christoph SoederEin kleiner Junge sitzt auf der Erdkugel, in seinen Händen eine Gitarre, zu seinen Füßen eine Katze und ein Miniatur-Dorf mit Bäumen, Wiesen und einem Wasserfall, umrundet von einer Eisenbahn. Heile Welt. Der kanadische Kinderbuch-Illustrator Peter Reynolds hat das Cover zu Cat Stevens neuem Album „King Of A Land“ entworfen. Das weckt Erinnerungen.
„Dieses Album ist ein Mosaik. Es definiert und beschreibt ganz klar, wo ich gewesen bin – und wer ich heute bin“, erläutert der Künstler, der „Islam“ seit ein paar Jahren aus seinem Namen getilgt hat und sich aus einer Mischung aus Nur-Noch und Jetzt-Wieder Yusuf/Cat Stevens nennt.
„Ich nahm den falschen Weg, Gott zeigte mir, wohin ich gehen musste“, heißt es etwa in dem Lied „Pagan Run“, aber das ist allenfalls die halbe Wahrheit. Denn auch der Weg des Glaubens erwies sich als mit Irrtümern gepflastert. Zweimal dem Tode nahe – als schwer an Tuberkulose Erkranter und als Schwimmer, den eine Strömung beinahe ins offene Meer getrieben hätte –, beschloss der junge Künstler, sein Leben fortan in den Dienst einer höheren Macht zu stellen.
Cat Stevens konvertierte Ende der 70er zum Islam, nannte Homosexualität Sünde, unterstütze den Mordaufruf des iranischen Ayatollahs Khomeini gegen den Schriftsteller Salman Rushdie, verbannte die Gitarre aus seinem musikalischen Repertoire, weil sie ihm zu westlich erschien, und hielt Kontakt zum Umfeld vonDie Anschläge vom 11. September 2001 erschütterten auch ihn. Cat Stevens distanziert sich entschieden von jeder religiös motivierten Gewalt.
Was sich nicht geändert hat, ist die alte Hoffnung auf eine bessere, auf eine am Ende vielleicht sogar heile Welt, wie sie nicht ohne Absicht auf dem Cover gezeichnet ist. Alles eben irgendwie wieder auf Anfang. Und so klingt „All Nights, All Days“ ein wenig wie „Wild World“ von damals, und „The Boy Who Knew How to Climb Walls“ erinnert an den berühmten Klassiker „Father and Son“. Das Spirituelle bleibt die Konstante im Leben von Yusuf / Cat Stevens.
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