David Cronenberg philosophiert in seinem dystopischem Film „Crimes of the Future“ über den Menschen als Herrn und Opfer seiner Schöpfung.
Was wäre, wenn sich der Mensch nicht mehr infizieren könnte? Wenn unseren Körpern weder Bakterien noch Viren etwas anhaben könnten und damit ein Großteil an Bedrohungen unserer Gesundheit einfach wegfallen würde? Wenn wir obendrein keinen physischen Schmerz mehr empfinden müssten?
Der Film„Crimes of the Future“. Regie: David Cronenberg. Mit Léa Seydoux, Kristen Stewart u. a. Kanada/Frankreich/Griechenland/Großbritannien 2022, 108 Min. In einer Schlüsselszene etwa tritt Timlin , eigentlich eine Ermittlerin des „National Organ Registry“, die Sauls Kunst durchaus kritisch gegenüberstehen müsste, an ihn heran und fragt mit erkennbarer Erregung in der Stimme, ob Operationen der neue Sex seien. Nach seiner Erwiderung, ob sich denn immer alles nur darum drehen müsse, fügt sie fiebrig hinzu, dass sie sich beim Anblick der Performance gewünscht habe, von Saul aufgeschnitten zu werden.
Aus der Not wird eine Tugend Denn wie Caprice an einer Stelle erklärt, ist das „beschleunigte Evolutionssyndrom“ letztlich etwas Pathologisches. Etwas, das nichts anderes als den Zusammenbruch des Organismus bedeutet. Ihre Kunst ist dann wiederum eine Möglichkeit, diesem seine Organisation zurückzugeben.
Dass Cronenberg den Film, wie so oft, in einem abrupten Ende münden lässt, ist zunächst empörend unbefriedigend. Und doch ist es wahrscheinlich das Fehlen eines echten abschließenden Finales, was dazu führt, dass die erzeugten Eindrücke nachhallend erst ihre volle Wirkung entfalten.
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