Sogar Papst Benedikt hat hier für seinen Christbaum in Rom bestellt: Nach 160 Jahren muss „Der Wachszieher am Dom“ schließen. Aber Franz Fürst wird weiter besondere Kerzen herstellen.
Bis jetzt. Denn im Frühjahr hatte Franz Fürst Besuch vom Sohn seiner Vermieterin: Eigenbedarf, Kündigung, bis zum Ende des Jahres muss Schluss sein. Fürst sagte erstmal nichts. Er ging nach Hause und dachte sich:"Das ist das ganze Lebenswerk, das da jetzt kaputtgeht."
Im Frühjahr überlegte Franz Fürst noch, einen neuen Laden aufzumachen. Er sah sich um, suchte nach Räumen, deren Miete er hätte bezahlen können. Er fand keine. 1991 hatte er einen Mietvertrag für monatlich 8000 Mark abgeschlossen. Das Vermieter-Ehepaar war eine alte Münchner Familie, schon seit Jahrzehnten in der Altstadt, so wie die Familie Fürst ja auch. Die 8000 Mark waren damals schon günstig. Nachbarschaftspreis.
Kommunionkinder kamen mit der Oma und tobten sich aus mit den Motiven für die Kommunionkerze. Brautpaare ließen sich ihre Hochzeitskerzen mit Blümchen, Ringen und mallorquinischen Bergen verzieren. Menschen ließen sich Kerzen nach Berlin, Chicago und Brooklyn schicken. Selbst Papst Benedikt XVI. bestellte jedes Jahr 500 Christbaumkerzen nach Rom. Es war so viel Arbeit, dass sie bald eine zweite Verziererin anstellten, Claudia Slanzi, eine Künstlerin aus Südtirol.
Franz Fürst musste sich jetzt um den Laden und die Werkstatt, um die Töchter, seine demente Mutter und seine blinde Tante kümmern. Nie hatte er frei, hetzte von einem Termin zum nächsten, fünf Tage vor Weihnachten hatte er noch kein einziges Geschenk besorgt. Ein Mensch, der die Arbeit von mindestens dreien zu bewältigen versuchte.
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