Der Streit um die eingefrorene Formel-1-Motoren-Entwicklung spitzt sich zu: Nun drohen die Befürworter einer Lockerung mit dem Ende aller Beschränkungen.
Das Treffen der Teamchefs, das am Samstag in Interlagos stattfand, brachte nicht viel Neues zu Tage. Weder hinsichtlich der von den Mercedes-Gegnern geforderten Lockerung der Motoren-Entwicklungsbeschränkungen noch hinsichtlich der geplanten Kamfkasse, mit der den finanzschwachen Team ein Überleben garantiert werden soll.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erklärte den wartenden Reportern: «Nichts wurde beschlossen. Die Situation hat sich nicht verändert, weder auf der Motoren- noch auf der Finanz-Seite.» Das sind keine guten Nachrichten, denn sowohl Ferrari als auch Renault drängen darauf, die schrittweise Einfrierung der Formel-1-Turbos zu überdenken, um den Rückstand auf Mercedes aufholen zu können.
Mercedes verweist zu recht auf den Umstand, dass die V6-Aggregate gemäss den aktuellen Regeln auf die Saison 2015 hin zu 48 Prozent verändert werden dürfen. Die neuen Aggregate sollen im Februar neu eingefroren werden. Ferrari und Renault wünschen nun, dass die Entwicklungsfrist bis Juli verlängert wird. Im Fahrerlager von Interlagos wurde klar, dass die beiden Motorenhersteller darüber hinaus die Entwicklungsfreiheit um weitere 20 Prozent vergrössern wollen.
«Das ist viel zu teuer», erklärte Mercedes-F1-Aufsichtsrat Niki Lauda im Gespräch mit den Kollegen von Auto, Motor und Sport. Diese berichten auch, dass die Gegner von Mercedes damit drohen, die Entwicklung der Motoren auf die Saison 2016 hin ganz aufzuheben, sollte Mercedes nicht einlenken .
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