'Putin in den Schützengraben': In vielen russischen Städten sind Menschen gegen die vom Kreml|chef angeordnete Teilmobilmachung auf die Straße gegangen. Nach Angaben einer Bürgerrechtsorganisation nahm die Polizei mehr als 1.000 Demonstranten fest.
demonstriert. Die Polizei griff durch, nach Angaben von Aktivisten wurden landesweit mehr als 1.000 Menschen festgenommen. Bei spontanen Protesten in 38 Städten habe es mindestens 1.054 Festnahmen gegeben, teilte die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info am Abend mit.In Moskau und St. Petersburg gab es die größten Kundgebungen.
Wie Reporter berichteten, wurden im Stadtzentrum von Moskau dutzende Menschen auf einer Einkaufsstraße festgenommen. In St. Petersburg kesselte die Polizei kleine Gruppen von Demonstranten ein und nahm die Demonstranten dann nacheinander alle fest. Im Stadtzentrum füllte die Polizei einen ganzen Bus mit Festgenommenen.Protest-Teilnehmern drohen bis zu 15 Jahre Haft
Auch in Tomsk und Irkutsk in Sibirien, in Jekaterinburg am Ural und an anderen Orten gingen demnach vereinzelt Menschen auf die Straße. Insgesamt sind es die größten Proteste in Russland seit den Demonstrationen, die es Ende Februar nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine gegeben hatte.
Während im Internet Protestaufrufe die Runde machten, warnte die Moskauer Staatsanwaltschaft, auf die Teilnahme an solchen Aktionen stünden bis zu 15 Jahre Gefängnis. Die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor erklärte, der Zugang zu Webseiten von Medien, die Falschinformationen über die Mobilmachung verbreiteten, werde gesperrt. Unklar blieb, was damit genau gemeint war."Alle haben Angst", sagte der Demonstrant Wassili Fedorow in St. Petersburg.
"Ich habe Angst um mich selbst und um meinen Bruder, der 25 Jahre alt ist und seinen Militärdienst abgeleistet hat", sagte die Studentin Oksana Sidorenko. "Er kann eingezogen werden."Russlands Präsident Putin hatte am Mittwoch. Nach Angaben von Verteidigungsminister Sergei Schoigu sollen rund 300.000 Reservisten zur Verstärkung der russischen und separatistischen Kräfte in den Osten und Süden der Ukraine entsandt werden.
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