Seit ihr Mann in Gefangenenschaft ist, hat Oksana Stomina nichts von ihm gehört. Wo ist Dmytro?
Schon 16 Monate hat Oksana Stomina keinerlei Kontakt mehr zu dem Mann, den sie liebt Foto: Stefan BonessWir schreiben einander diese Briefe./Rein und gläsern./ Nicht über Krieg, Waffen oder Sperren, sondern kirschrote Sterne./ Ein hübsches Nest unter den Kiefern, über Glück und Sieg./ Wir schreiben über die Liebe.
Oksana Stomina ist 50 Jahre alt, 162 Zentimeter groß, wiegt 45 Kilogramm. Ihr Mann ist am ersten August 51 geworden, 20 Zentimeter größer als sie und etwa doppelt so schwer. Sie vermisst seine Stärke. Ganz praktisch. Sie muss jetzt so viel alleine schleppen. Eine widerständige Erzählerin Mehrfach bittet Oksana Stomina, bestimmte Dinge über ihren Mann nicht in die Zeitung zu schreiben. Es sind Banalitäten, so scheint es, aber sie hat Angst, jemand in Russland könnte ihm daraus einen Strick drehen, seine Freilassung noch länger hinauszögern, ihm einen Prozess machen, ihn foltern. Die ukrainischen Soldat:innen, die aus der Haft in Russland freikommen, erzählen natürlich davon.
Dmytro, ihr Mann, erledigt den Papierkram der kleinen Organisationen, die beide für ihre gemeinsamen Projekte gründen. Mit Dokumenten kann er gut, er hat das schon gemacht, als er im Hafen des Asow-Stahlwerks gearbeitet hat, und danach bei einer Firma, die Plastikkrümel verkaufte, recycelt aus alten Tüten, Flaschen und anderem Müll. Sie die Kreative, die Künstlerin – er derjenige, der dafür sorgt, dass alles läuft.
Am Tag ihrer Flucht erschüttert eine Explosion den Bunker, so heftig, dass sie glaubt, ihr Haus sei getroffen. Doch die Bombe schlägt im Drama-Theater um die Ecke ein. Dmytros Bruder Maxim kommt mit dem Auto, ich haue ab mit meiner Frau und den Kindern, sagt er, komm mit, hier gibt es nichts mehr für uns. Er will sofort los, nur noch schnell die Familie holen.
Als sie die letzte Kontrolle hinter sich haben, wollen sie nicht mehr anhalten. Wie viele Menschen, die aus Mariupol geflohen sind, erzählt auch Oksana von dieser Angst, die sie weiter, einfach immer weiter nach Westen getrieben habe. Erst nach 1.300 Kilometern macht ihr Schwager Maxim halt, in einem Kurort bei Lwiw.
Oksana ist wütend auf die Organisation, die auf ihrer Webseite von dem besonderen Mandat schreibt, das ihr die Genfer Konvention verleiht. Dazu gehört „Informationen über das Schicksal und den Verbleib von toten oder lebenden Kriegsgefangenen zu sammeln und zu zentralisieren, um sie an die Parteien und ihre Familien weiterzuleiten“. Oksana findet, die Organisation verspreche etwas, das sie nicht halte.
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