Leipzig (sn) - Am Landgericht Leipzig hat am Dienstag der Prozess um den «Fahrradgate»-Skandal bei der Polizei begonnen. Es geht um den illegalen
Aus der Asservatenkammer der Leipziger Polizei werden über Jahre sichergestellte Fahrräder illegal verkauft. Die damalige Verantwortliche der Kammer steht nun vor Gericht.
Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihr vor, von August 2014 bis November 2018 mindestens 265 zum Teil hochwertige Fahrräder weitergegeben zu haben - überwiegend an Polizisten, auch von der Bereitschaftspolizei und dem Landeskriminalamt. Sie soll dafür meist eine "Spende" von bis zu 50 Euro bekommen haben.
Die Fahrräder waren überwiegend gestohlen und später von der Polizei sichergestellt worden. Nach früheren Angaben der Generalstaatsanwaltschaft hätten die ursprünglichen Besitzer und auch die Versicherungen zumeist "kein Interesse" mehr an den Rädern gehabt. Diese sollten entweder entsorgt oder an einen gemeinnützigen Verein übergeben werden.
In der Folgezeit soll die Polizeihauptmeisterin weiter Räder an Personen aus ihrem unmittelbaren Umfeld weitergegeben haben. Mit Klebezetteln habe sie Fahrräder mit dem Namen der Interessenten bis zur Abholung "reserviert". Das Verhalten der Polizistin sei von ihren Kollegen niemals kritisch hinterfragt worden, sagte Staatsanwalt Kuka.
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