Ist es möglich, einen Film ganz aus der Perspektive von Tieren zu drehen? Der polnische Kino-Altmeister Jerzy Skolimowski entdeckt Überraschendes in seinem Film „EO“.
beginnt im Vollstress, während einer Zirkusvorstellung, in der Manege. Der Protagonist scheint nicht zu wissen, was da mit ihm geschieht, aber er muss die Sache über sich ergehen lassen. Die junge Frau, die ihn die Kunststücke aufführen lässt, ist ihm zärtlich verbunden und versorgt ihn mit Streicheleinheiten und Karotten. Doch die Manege, den Zirkus, das Spektakel, all das gehört ins Reich der Menschen. Er, der Esel namens Eo, kann nichts damit anfangen.
Dann geht der Zirkus pleite, Eo wird verkauft, und für das Tier beginnt eine lange und surreale Odyssee, die Jerzy Skolimowski in seinem schönen Film"EO" nachzeichnet. Der lief dieses Jahr im Wettbewerb des Festivals von Cannes, wo Skolimowski, der berühmte polnische Filmemacher, verdientermaßen mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde.
Im Film wechselt Eo ein ums andere Mal die Besitzer. Er landet im Stall einer Dressurhalle und bei Tiertherapeuten, wo er Kindern mit Down-Syndrom zum Schmusen dient. Er wird zum Maskottchen eines Fußballklubs, gegnerische Fans prügeln ihn tierkrankenhausreif. Er soll zu Eselsalami verarbeitet werden.
Der Film ist eine Hommage an den modernen Kinoklassiker"Zum Beispiel Balthasar" von Robert Bresson aus dem Jahr 1966. Schon Bresson erzählte die Passionsgeschichte eines Esels, wobei das Tier eine wesentlich innigere Beziehung zur weiblichen, damals von Anne Wiazemsky verkörperten Hauptfigur unterhielt, als das in"EO" der Fall ist. Bressons Esel war eine christliche, immer auch menschliches Leid verkörpernde Ikone.
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