Beim HORIZONTKongress spricht der neue ARD_Presse-Vorsitzende KaiGniffke über 'Die neue ARD und die Zukunft des Journalismus'. Vorab erklärt er im Interview, wie die Streaming -Offensive der ARD und die Reform aussehen sollen.
ARD-Vorsitzender Kai Gniffke:"Meine Vision ist ein Netzwerk von Qualitätsmedien, das sich gegenseitig in der Nutzung stärkt."
Kein anderes Medienhaus in Deutschland verfügt über so viel attraktive Informationsangebote, Dokumentationen und fiktionale Produktionen wie die ARD. Natürlich können und müssen wir auch da noch stärker werden, etwa im Bereich Serien. Wichtiger beim Streaming ist aber das Thema Nutzerfreundlichkeit. Hier haben bislang die großen amerikanischen Tech-Firmen die Nase vorn.
Ich habe ja selbst diese Vision schon vor längerer Zeit skizziert. Daher hat es mich gefreut, dass auch andere nun darauf einschwenken. Das Ganze ist aber alles andere als trivial. Daher ist in meiner Wahrnehmung die Streaming-Plattform mit dem ZDF ein erster Schritt, den wir ausbauen müssen. Er kann andockfähig werden für andere Medienanbieter. Daher will ich nicht ausschließen, dass neben den Verlagshäusern auch die Privatsender teilnehmen.
Nein, überhaupt nicht. Nehmen Sie"Asbest","Höllgrund","Das Geheimnis des Totenwaldes" oder"Die Toten von Marnow" – mit solchen Produktionen, die millionenfach abgerufen werden, können wir definitiv mit den US-Playern mithalten. Das Durchschnittsalter in den Mediatheken von ARD und ZDF liegt übrigens deutlich unter 50 – was die Attraktivität für junge Leute angeht, bin ich also völlig entspannt.
Wir sind gerade in den letzten Wochen sehr gut vorangekommen. Konkret verweisen wir zum Beispiel bei Dokumentationen auf thematisch passende Angebote des Partners. In der ZDF-Mediathek werden ARD-Inhalte empfohlen und umgekehrt. Im nächsten Schritt werden wir die Empfehlungslogiken noch enger aufeinander abstimmen und ein übergreifendes Log-in einführen. Weiterhin stehen ein gemeinsamer Player und eine gemeinsame Suchfunktion auf der Agenda.
Das ist im Moment kein Thema. Wir sehen schon, wie Werbeerlöse im linearen TV erodieren – es gibt tatsächlich beträchtliche Rückgänge. Natürlich ist es dann irgendwann Aufgabe der Medienpolitik, zu überlegen, ob man – auch im Hinblick auf Beitragsakzeptanz – im digitalen Bereich Möglichkeiten für Werbung eröffnet.Im Moment reden wir über die nächste Beitragsrunde.
Sie betonen, dass fast alles auf dem Prüfstand steht. Ist eine Verschmelzung mit dem ZDF ausgeschlossen? Zunächst: Die ARD ist nicht die ARD, sondern wir sind neun eigenständige Unternehmen. Ich weiß nicht, welche Prägung zum Beispiel der SWR haben sollte. Er ist ein Medienhaus, das jeden Tag journalistische Qualität liefert, Punkt. Politische Einflussnahme gibt es nicht. Das Verlangen von Politik, in der Tagesschau vorzukommen, ist zweifellos groß. Aber wissen Sie, wie viele Menschen aus der Politik mich bei der Tagesschau angerufen haben? Genau: Null.
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