Erreger haben leichtes Spiel auf dem Oktoberfest - nicht erst seit Corona. Dieses Jahr rücken nach Sars-CoV-2 andere Viren wie Influenza und das RS-Virus in den Fokus. RSV trifft nicht nur Kinder - und wird wohl wie andere Erkältungsviren auch auf der Wiesn gastieren.
Corona? Was war das noch? Zwei Mal hat die Stadt München das Oktoberfest wegen der Pandemie abgesagt. Im vergangenen Jahr gab es noch besorgte Stimmen - doch die Riesen-Wiesn-Welle blieb aus. Dieses Jahr besorgt Sars-CoV-2 die Mediziner vor dem größten Volksfest der Welt nur noch wenig. Die bierselige Enge voller Festzelte bleibt aber eine Eldorado für Krankheitskeime - und vor allem für leicht übertragbare Erkältungsviren.
Wendtner, in der Pandemie einer der vorsichtigsten in der Diskussion um Corona-Schutzmaßnahmen, sieht in diesem Herbst und Winter erstmals einigermaßen entspannt entgegen. Anders als 2022 habe es keine Sommerwelle gegeben. «Ich glaube nicht, dass wir eine riesige Welle wie bei Omikron erwarten. Da bin ich optimistisch für diesen Winter.
In den Fokus rückte nach der Welle bei Kindern im vergangenen Winter das RS-Virus. Es trifft, so die Ärzte, keineswegs nur Kleinkinder, sondern auch Erwachsene. «Es ist sehr wahrscheinlich, dass RSV auch auf dem Oktoberfest eine Rolle spielen wird», sagt Spinner. In München und in drei der vier direkt angrenzenden Landkreise lag wenige Tage nach dem Ende des Oktoberfestes die Sieben-Tagen-Inzidenz über 1000. Die Stadt hatte eineinhalb Wochen nach dem Fest mit 1481,3 eine der höchsten Inzidenzen in Bayern; Kliniken klagten wegen der steigenden Patientenzahlen sowie Personalausfällen über Probleme.