Die Gasboiler aus, die Kosten im Keller: Ein Glasgower Musikclub heizt und kühlt besonders klimaschonend. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Gäste.
Strom, Gas, Wasser – ein großer Nachtclub frisst viele Ressourcen. Das SWG3 im schottischen Glasgow hat sich deshalb ein eigenes Kraftwerk gebaut. Es heißt »BodyHeat«. Als Energiequelle fungieren: die Gäste.»Bei ›BodyHeat‹ erzeugen unsere Gäste Wärme. Die steigt dann nach oben und wird durch Rohre aufgefangen. Die Wärme wird dann nach außen geleitet und in Bohrlöcher gepumpt, die sich in unserem Gemeinschaftsgarten befinden.
Die Körperwärme wird in eine Tiefe von 200 Meter geleitet und in den dortigen Gesteinsschichten vorgehalten. Ist es im Club zu kalt, wird warme Luft nach oben gepumpt. Das System kann aber auch zum Kühlen genutzt werden. Eine Klimaanlage? Überflüssig.»Wenn die Tanzfläche zu warm wird, leiten wir kaltes Wasser aus den Bohrlöchern in das Gebäude. Dadurch wird die Wärme absorbiert.
Die Gasboiler im SWG3 sind dauerhaft ausgeschaltet. »BodyHeat« reduziert die Energiekosten drastisch – und gibt den Gästen ein gutes Gefühl, hoffen die Clubbetreiber.»Allein, wenn man zu einem Event oder Konzert kommt, wird man Teil einer CO2-sparenden Lösung – und ich denke, das findet bei unseren Gästen Anklang.«
Allerdings: Mit umgerechnet 680.000 Euro war der Einbau des Wärmespeichers nicht ganz billig. Es wird Jahre dauern, bis sich das Kraftwerk rechnet - vorausgesetzt, es kommen genug Menschen zum Tanzen.
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