Nach den Silvester-Krawallen spricht ganz Deutschland mal wieder über Neukölln. Was sagen die Menschen im Kiez?
Hotspot: Ein an Silvester ausgebrannter Bus in der High-Deck-Siedlung in Berlin-Neukölln Foto: Markus Schreiber/ap
Uwe Feindt arbeitet im Nachbarschaftstreff „Mittendrin“, nur ein paar Meter vom verbrannten Reisebus entfernt. Ihn nervt das einseitige Bild. „Mit den Leuten, die hier wohnen, habe ich einen sehr freundlichen Umgang.“ In seinem engen Büro stapelt sich Papier, er kramt nach einem Flyer. Im Flachbau organisiert der Nachbarschaftstreff Teestunden, Kochkurse, Bingo-Abende und Mieterberatungen.
Silvester sei viel schlimmer gewesen als in den letzten Jahren, erzählt eine Anwohnerin. Sie sei deshalb in ihrer Wohnung geblieben. Die 56-jährige Frau trägt ein schwarz-lilanes Kopftuch und zieht einen Einkaufstrolley hinter sich her. Sie stammt aus dem Libanon und lebt seit 1991 in Deutschland, erzählt sie. In der Silvesternacht musste sie an den libanesischen Bürgerkrieg 1990 denken. Sie hatte Angst. „Bis fünf Uhr. Bum, bum, bum.
„Unterste Schublade“ In der Silvesternacht war er auf dem High-Deck. Letztes Jahr wurden hier die Scheiben von einem Imbiss eingeschmissen, erzählt Erol, deshalb sind er und sein Bruder dieses Jahr um Mitternacht in die Bäckerei, haben das Licht angemacht und auf den Laden aufgepasst. „Da war hier Action. Hier sind gut Böller geplatzt. Obwohl ich waschechter Neuköllner bin, hab ich das so noch nie gehört. Ich bin überrascht, dass unsere Scheiben nicht geplatzt sind.
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