Daniel Noboa, der politisch unerfahrene Sohn eines Bananen-Milliardärs, hat die Präsidentschaftswahlen knapp gewonnen. Er steht vor enormen Herausforderungen – auch wegen der Drogenkartelle im Land.
Gonzalez gilt als Zögling von Expräsident Rafael Correa, der das Land bis 2017 führte, und war Hoffnungsträgerin der linken lateinamerikanischen Bewegung, die zuletzt in Kolumbien, Brasilien und Honduras ihre Rückkehr an die Macht feiern konnte. In Ecuador gelang dies nicht.Aktuelle Nachrichten, Hintergründe und Analysen direkt auf Ihr Smartphone. Dazu die digitale Zeitung. Hier gratis herunterladen.
Noboa ist das älteste Kind von vier Geschwistern. Sein Vater, Alvaro Noboa, ist einer der reichsten Unternehmer des Landes. Er hatte fünfmal selbst versucht, Präsident zu werden. Im Volksmund trägt er den Beinamen „Bananenkönig“, denn die Familie begründete ihren Reichtum auf dem Export von Bananen.ist freie Lateinamerika-Korrespondentin, lebt in Mexiko und berichtet seit 2003 für den Tagesspiegel.
Noboas Vorgänger Guillermo Lasso – ebenfalls ein Wirtschaftsliberaler – ist an diesen Konflikten, an Korruptionsskandalen und seiner Unfähigkeit zum politischen Dialog gescheitert. Er verlor sein Amt durch ein Misstrauensvotum. Noboa führt nun dessen Mandat bis Mai 2025 zu Ende und muss das Land in den nächsten eineinhalb Jahren stabilisieren und einen neuen, gesellschaftlichen Konsens schaffen.
„Die politische Zukunft unter Noboa ist ein einziges Fragezeichen”, sagte der Politologe Simon Pachano der Zeitung „La Nacion“. „Er und seine Partei haben überhaupt keine klare Linie oder sind bislang mit besonderen Initiativen an die Öffentlichkeit gelangt.“Noboas Vorschläge sind schwammig. Manchmal versprach er, die Zentralbankreserven zu erhöhen, dann wieder erklärte er, er wolle sie für Sozialprogramme ausgeben.
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