Der Raubkunst auf der Spur: Potsdamer Forscher veröffentlichen 42.000 Akten aus der Nazi-Zeit.
„Es ging darum, alles, was man den Menschen abgenommen hat, irgendwie zu Geld zu machen“, sagt der Direktor des Landeshauptarchivs, Prof. Mario Glauert. „Manchmal waren es wertvolle Kunstwerke oder alte Bücher, manchmal Hausrat, und manchmal lesen wir in Akten auch nur vom buchstäblich letzten Hemd, das man in irgendeinem Schrank gefunden hat.
70.000 Namen von Menschen, die verfolgt wurden oder in die Emigration getrieben wurden, sind in den Akten enthalten.Dann holt Glauert die Akte des Kunsthändlers Bruno Cassirer hervor. Der Verleger und Pferdeliebhaber, dem einst auch das uckermärkische Gestüt Lindenhof bei Templin gehörte, musste Ende der 1930er Jahre nach England emigrieren. Auf einer eng mit Schreibmaschine beschriebenen Seite sind die Namen der Käufer seiner Kunstwerke verzeichnet.