Das Gotteshaus hat die Stürme der Geschichte überstanden – und trotzt dank engagierter Förderer dem Zahn der Zeit. Jetzt steht ein Doppeljubiläum an.
Um ein Haar wäre sie einmal zerstört worden. Die Christuskirche im Saarbrücker Stadtteil Dudweiler hatte Glück. Als im Sommer 1944 ein amerikanischer Bomber von der Below-Kaserne aus abgeschossen wurde, streifte das Flugzeug den Sakralbau, ehe es in der Nähe der Kirche zerschellte. Der Bomber riss ein Türmchen mit sich, durch nachfolgende Explosionen zerbrachen sämtliche Fenster.
Presbyter Günther Kliebenstein und Pfarrer Heiko Poersch beim Ortstermin auf dem Baugerüst an der Christuskirche mit der Steinmetzin Louisa Dorschdner.Er kennt die Christuskirche wie seine Westentasche. Sie war lange sein „zweites Wohnzimmer“, solange seine Mutter als Organistin dort wirkte. Heute ist Kliebenstein einer der führenden Köpfe der Gemeinde in Sachen Kirche und treibende Kraft dahinter, ihr Doppeljubiläum würdevoll zu begehen.
Im Moment ist die Nordseite dran. Damit einher geht eine Überprüfung der Sandsteinfassade. Die Gemeinde hätte gern noch Photovoltaik aufs Dach gesetzt, aber das wird wohl nicht bezahlbar sein.800 000 Euro kosten diese Maßnahmen insgesamt, davon 230 000 Euro für diesen ersten Bauabschnitt, unkalkulierbare Kostensteigerungen nicht eingerechnet. „Wir hatten das Glück, einige Fördergelder sammeln zu können“, sagt Gemeindepfarrer Heiko Poersch.
Ohne Unterstützung von Bund, Land, Stadt Saarbrücken, der Stiftung KiBA zum Erhalt kirchlicher Baudenkmäler und vieler weiterer Unterstützer könnte die Gemeinde nicht einmal den ersten Bauabschnitt stemmen. Ist dieser abgeschlossen, muss abgewartet werden, bis neues Geld fließt.140 Jahre nach der Kirchweihe und 75 Jahre nach der Wiedereröffnung des Gotteshauses ist an Allerheiligen, 1. November, ab 14 Uhr in der Christuskirche.
Heutzutage müssen die Steine immerhin nicht mehr komplett ausgetauscht werden, sondern sie werden im Mauerwerk zurückgeschoben und vorne ergänzt. Solange das Gerüst steht, sollen diese Arbeiten gerade mit erledigt werden. „Sonst würde es noch teurer“, sagt Kliebenstein. Die Gemeinde setzt daher auch auf weitere Spenden. Ob fertig saniert oder nicht – die Kirchengemeinde will zum Doppeljubiläum ihrer Kirche dennoch feiern.
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