Das Klonschaf Dolly verhalf dem britischen Forscher Ian Wilmut zu Ruhm. Jetzt ist der Zellbiologe gestorben. Den Titel als Vater des ersten geklonten Säugetiers musste Wilmut sich schon zu Lebzeiten teilen.
als Lamm »6LL3« bezeichnet und erst später nach der US-Countrysängerin Dolly Parton benannt, war das erste Säugetier, das aus einer adulten Zelle geklont wurde.
Das stellte einen Durchbruch in der Tier- und Medizinforschung dar. Dolly war die erste exakte Kopie eines erwachsenen Säugetiers und im Labor erzeugt – ohne biologischen Vater. »Der Homo sapiens, ein Erfolgsmodell der Evolution, schafft den Sex als alleiniges Mittel zur Fortpflanzung wieder ab«, schrieb der SPIEGEL damals.Erstmals war der sogenannte Zellkerntransfer bei Säugetieren gelungen, dabei werden Zellkerne in eine kernlose Zelle geschleust.
Wilmut musste sich den Titel als alleiniger Vater des ersten Klonschafs später allerdings mit einem Kollegen teilen. Der Brite Keith Campell, einer der Wissenschaftler des Teams, hatte die maßgebliche Arbeit geleistet, wie Wilmut zugab, und hätte eigentlich auch als Erstautor der Studie genannt werden müssen.Campell starb 2012, im selben Jahr ging Wilmut in den Ruhestand. 2018 gab er bekannt, dass bei ihm die Parkinson-Krankheit diagnostiziert worden sei.
Dollys Leben als erstes Klonschaf war von kurzer Dauer. Das Tier lahmte bereits im Alter von fünf Jahren aufgrund von Arthritis in den Knien. Mit sechs Jahren starb Dolly an einer Lungenkrankheit, die sonst nur bei viel älteren Tieren auftritt.
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