Ausstellung 'Leseland DDR' in Berlin: Was im Osten gelesen wurde

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„Leseland DDR“: Zum Auftakt der Ausstellung sind die Tafeln unter anderem in der Alten Feuerwache Treptow zu sehen.

Buch ist nicht gleich Buch – es gab auch „Giftschrankliteratur“

Bei manchen Büchern, die den Staatsoberen ein Dorn im Auge waren und ihnen als „Gift des Klassenfeindes“ erschienen, konnten auch schon deren Besitz oder Weitergabe noch in den 1970er-Jahren zu Haftstrafen führen. Daran erinnert die Ausstellung im Kapitel „Giftschrankliteratur“. „Den höchsten toxischen Grad hatte George Orwells ,1984‘“, beschreibt Stefan Wolle.

Eine Ausstellungstafel ist der DDR-Kriminalliteratur gewidmet, die stets in einem „nebulösen Nirgendwo“ oder im Westen gespielt habe. Denn der Theorie nach habe es im Sozialismus keine Verbrechen geben können, heißt es im Erläuterungstext. Oder das Böse sei mit einer moralischen Botschaft verbrämt worden. Nach der deutschen Einheit seien diese Notwendigkeiten entfallen und der DDR-Krimi „von der Geschichte dahingerafft“ worden.

Weitere Ausstellungstafeln laden die Betrachter ein in die Welt der Märchen und Science-Fiction, in der DDR auch als wissenschaftlich-phantastische Literatur bezeichnet. Unter den rund 500 in der DDR erschienenen Science-Fiction-Titeln habe aber einzig das Buch „Morgen“ eine konkrete Utopie vom Leben in der kommunistischen Zukunft beschrieben, erklärt Stefan Wolle. Verfasser war der Dissident Robert Havemann, weshalb das Buch zunächst nur im Westen erscheinen konnte.

Die Schau wirft zudem Schlaglichter auf die grenzüberschreitende Kraft, die die deutsch-deutschen Schriftstellerkontakte sowie auch Radio und Fernsehen entfalteten. Erinnert wird beispielweise daran, dass im West-Radio oft ganze Bücher in Fortsetzungen vorgelesen wurden, darunter „Der vierte Zensor“ von Erich Loest. So konnten DDR-Bürger Bücher, die sie nicht zu kaufen bekamen, zumindest hören.

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