Angestellt bei der Deutschen Bahn: Einer aus der vorderen Reihe

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Über die Bahn wird viel gemeckert. Zug­begleiter und -begleiterinnen wie René Bäselt bekommen den Ärger oft ab.

Angestellt bei der Deutschen Bahn:Einer aus der vorderen Reihe Es ist 5.50 Uhr am Morgen, als René Bäselt, ein 1,90 Meter großer Mann in dunkelblauer Hose und Jacke, die Wartehalle des Berliner Ostbahnhofs betritt. Die Läden sind noch geschlossen. Abgesehen von ein paar Jugendlichen, die vor McDonald’s sitzen, ist kein Mensch zu sehen. Auf der Anzeigetafel ist die Welt noch in Ordnung: Bisher keine Zugausfälle oder Verspätungen.

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6.29 Uhr. Bäselt steht am Gleis 3, neben ihm der Zug. Ein letzter Blick über den Bahnsteig, dann setzt er eine kleine silberne Pfeife an den Mund, pfeift. Abfahrt. Bäselt steigt ein, der Zug fährt los, auf die Minute nach Fahrplan. Er arbeitet zunächst als Aufsichtsbeamter auf einem Bahnhof. „Nicht mein Ding“, wie er heute sagt. Dann wird er Zugbetreuer. 1998 fragt ihn sein Vorgesetzter, ob er sich auch den Posten des Zugchefs vorstellen kann. Der bedeutet mehr Verantwortung und mehr Geld. Bäselt sagt Ja.

In der Vergangenheit verlief die Fahrkartenkontrolle nicht immer so harmlos. Ende der Neunziger erlebte Bäselt seinen ersten Zwischenfall. Drei Punks in einem Regionalzug. Als Bä­selt nach ihren Tickets fragte, schlugen und traten sie auf ihn ein. 8:27 Uhr. Hinter den Scheiben tauchen die roten Klinkerbauten Hannovers auf. Wenig später fährt der Zug in den Hauptbahnhof ein, ein paar Minuten früher als angegeben. „Auf Strecken mit Baustellen wie dieser sind Zeitpuffer eingeplant“, sagt Bäselt. „Wenn man die doch nicht braucht, ist man eben früher da.“Für ihn und seinen Kollegen, den Zugbetreuer, endet die Fahrt hier, sie steigen aus.

Mehdorn war von 1999 bis 2009 Chef der Deutschen Bahn. Ein schillernder Manager, ein Machertyp; von der Politik geholt, um die Bahn an die Börse zu bringen. Mehdorn habe dabei – so werfen es ihm Kritiker bis heute vor – nur die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens im Blick gehabt. Und alles gestrichen, was sich nicht rentierte. Mehdorn selbst sieht die Ursache dafür in den fehlenden Investitionen des Bundes.

Ein paar Bahngleise weiter steht der ICE 1707 nach München. Bäselts dritter und letzter Zug an diesem Tag. Er und sein Kollege werden bis Berlin mitfahren. Bei seinem anschließenden Kontrollgang durch die Abteile bleibt Bäselt an einer Toilette für Rollstuhlfahrer stehen. Die Tür schließt nicht. Auch nach mehrmaligem Drücken des „Schließen“-Knopfes nicht. Bäselt steckt den Vierkant, den er am Schlüsselbund bei sich trägt, in die vorgesehene Vorrichtung über der Tür. Glück gehabt. Die Tür schließt.So glatt läuft es nicht immer, sagt er.

Und da sind noch die anderen Sachen, die seiner Meinung nach schieflaufen: die überlasteten Reparaturwerkstätten etwa. „Wagen mit ernsthaften Sicherheitsmängeln werden zwar aus dem Verkehr gezogen und repariert“, sagt Bäselt. „Wagen mit Komfortmängeln wie kaputten WCs oder Klimaanlagen aber werden weiterhin eingesetzt. Man kommt mit den Reparaturen einfach nicht hinterher.

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